Nachhaltige Interventionen sollten vorwiegend aus drei Teilen bestehen, wobei die Gewichtung der speziellen Situation des Falles geschuldet ist. Ich arbeite mit folgendem Interventionsverständnis:
Der erste Teil sollte immer eine gehaltvolle Bestätigung und Würdigung des Bestehenden und des Vorhandenen sein.
Diese Forderung ist keine der Pädagogik geschuldete Weichzeichnung, sonder an dieser Stelle wird daraufgeachtet, was auch im Zuge von Veränderung beibehalten werden sollte oder könnte. Veränderungen – und jede Form von Lernen, von Coaching, von Supervision, von Strategieentwicklung, von Organisationsentwicklung etc. kann unter dem Begriff „Veränderung“ subsumiert werden - sollten immer im Spannungsfeld von Veränderung und Bewahrung stattfinden.
Mit anderen Worten geht es hier auch um Anschlussfähigkeit und weniger um den sehr inflationär gebrauchten Begriff der Wertschätzung.
Der zweite Teil zielt auf Veränderung, versucht das Bestehende und Vorhandene zu hinterfragen, es kreativ zu denken und Optionen für eine neue Darstellung hervorzubringen.
An dieser Stelle wird Irritation zur beabsichtigten Wirkung, auch wenn es unangenehm sein kann. Es gilt für diesen Teil der Interventionen jene Netze und jene Stabilität aufzubauen, die so tragfähig sind, dass halbwegs angstfrei und mutig das Neue gedacht und eventuell auch umgesetzt werden kann. Die Unsicherheit der Zukunft wird zwar nicht ausgeschaltet (wer sollte das auch können?), aber es scheint lohnend, sie zu bearbeiten.
Der dritte Teil erlaubt Optionen in Richtung Zukunft, die unverständlich sind und im Moment auch bleiben. Dieser Teil der Interventionen ist nicht gerichtet, sondern erlaubt das Undenkbare zu denken, um in Zukunft als Türöffner flexibel unbekannte Wege zu gehen.